Als sich die Wandergruppe morgens am Emser Westbahnhof
trifft, herrschen noch besorgte Blicke zum Himmel, Jacken und gezückte
Regenschirme vor. Der ein oder andere Wanderfreund war angesichts der
chaotischen Wetterkapriolen gleich zu Hause geblieben. Als die Gruppe nach
Bahn- und Busfahrt dann aber am Schloss Sayn ausstieg, fielen nur noch ein paar
Tropfen bevor sich die Himmelsschleusen für die Zeitdauer der Wanderung völlig
schlossen. Und bei angenehmen Wanderwetter – wenn auch mit eingetrübter
Fernsicht – konnten sich A- und B-Gruppe auf ihre Runden auf den Traumpfad
Saynsteig begeben. Ein erster Abstecher galt der Prämonstratenser Abtei Sayn
mit ihrem romanischen Kreuzgang und Außenmalereien. An Hein’s Mühle(nmuseum)
ging es dann hinauf zum Plateau der 200 m Rheintrasse „Loh“ mit eingetrübter
Aussicht auf das Rheintal. Vorbei am Meisenhof stieß die Wanderschar auf den
nördlichen Zipfel des Limes und bewunderte einen rekonstruierten Wachturm. Nach
einem Abstieg führte dann der zum Dschungelpfad mutierte Steig durch das
Schotterbett des Brexbach in ein Seitental hinein. Durch den Eidgert galt es am
Ende das Bergplateau zwischen Sayn und Brexbach zu erklimmen und das dort
liegende Stromberg zu umrunden. Durch den Stadtwald Bendorf und den
Staatsforst, am Burgberg entlang, ging es weiter bis zur Oskarhöhe mit tollen
Aussichten auf die alte Abteikirche und das romantische "Alt-Sayn",
Rheintal und die Eifel ahnte man im Dunst. Ein letzter Anstieg führte auf die
im 30-jährigen Krieg zerstörte Burg Sayn, Stammburg der Sayn-Wittgensteiner
Grafen. Nach über 200 Jahren in fremden Händen wurde sie im 19. Jhd. vom
preußischen König wieder Ludwig von Sayn-Wittgenstein-Sayn geschenkt, der die
Ruine sicherte und Teile rekonstruierte. Hinunter, an den Ruinen von zwei
Burgmannenhäusern aus dem 14. und 15.Jhd vorbei, erfolgte nun der endgültige
Abstieg zum neugotisch umgebauten und restaurierten Schloss Sayn, um dort zur
Schlussrast einzukehren. Und erst als man gemütlich bei Kaffee und Kuchen saß,
öffnete sich der Himmel zu einem Schauer.
Rückblick auf die Wanderung vom 22. Mai 2016
Die Wanderer vom Taunusklub Bad Ems machten sich am Sonntag
dem 22. Mai auf zu einer Tour auf dem Reingoldbogen. In Brey angekommen ging es
erstmal auf die Höhe, wo die Wanderer zuerst Obstwiesen, dann Wald erwartete. Auf
dem Weg besichtigten sie auch die hauseigene Kapelle des Hotels Jakobsberg.
Entlang des Weinanbaugebietes Bopparder Hamm und phantastischer Sicht auf den
Rheinbogen mit Sicht auf Boppard, Filsen und Osterspay bei Sonnenschein und
angenehmer Temperatur setzten sie ihren Weg fort bis zum nördlichen Ende der
Weinberge und erreichten dann das Plateau oberhalb von Brey. Die Landschaft
dort ist geprägt von Landwirtschaft und dazugehörigen Bauernhöfen.
Anschließend erfolgte der Abstieg durch Wald und Wiesen. Die
Wanderer machten noch eine kurze Rast an der Waldkapelle oberhalb von Brey und
genossen dabei immer wieder die schöne Sicht auf die Burgen Lahneck und
Marksburg.
In Brey zurückgekehrt, fanden sich die beiden Wandergruppen
zu der gemeinsamen Schlussrast im Restaurant Rheingold unweit der
Bushaltestelle ein. Am Ende waren sich die Tauniden wieder einmal einig, dass
es eine empfehlenswerte gelungene und schöne Wanderung war.
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