Rückblick auf die Wanderreise in die Vogesen Viermal schlafen – fünfmal wandern! Herbstausflug in die Nordvogesen vom 30.9. – 4.10.2015


Lebendige Partnerschaft zwischen französischen und deutschen Wanderern wurde Anfang Oktober in den Nordvogesen praktiziert. In Lembach, westlich von Wissembourg, hatte die gebürtige Französin und Mitglied im Taunusklub Bad Ems Dr. Frédérique Bruban ihre 19 Teilnehmer gut einquartiert. Drei Häuser weiter wurde im Feinschmeckerlokal jeweils das Abendessen eingenommen. Lukullischer hätte man es nicht besser treffen können. Das Wanderprogramm für die fünf Tage ist von einem Franzosen und einem Deutschen ausgearbeitet worden.
Die Nordvogesen sind ein Bergland das stark zertalt ist. Bizarre Felsenformationen aus Buntsandstein, welche häufig mit Ruinen aus dem 12. Jh. gekrönt sind prägen die Landschaft.
Drei Personen reisten ganz zeitig an, um am ersten Nachmittag an einer zweistündigen Führung durch einen Bunker der Maginot-Linie bei Lembach teilzunehmen. Die Führung, 25 m tief unter der Erde, war beeindruckend und kalt. Der damalige Verteidigungsminister André Maginot (1877 – 1932) hat diesen uneinnehmbaren Verteidigungsgürtel von 200 km Länge durch das Elsass bauen lassen. In Betrieb genommen wurde der Bunker, ausgestattet mit Geschützturm, Munitionsdepot, Aufzug, Stromzentrale, Krankenstation, Schlaf- Ess- und Duschräumen und Versammlungsraum allerdings nur zehn Monate von 1939 bis zum 1. Juli 1940.

Der zweite und dritte Wandertag wurde den Ruinen auf den Buntsandsteinfelsen gewidmet. In ständigem Auf und Ab hat die flotte Truppe an einem Tag beispielsweise fünf Ruinen erwandert und auch besichtigt und dabei eine Wanderstrecke von 23 km zurückgelegt.
Besonders beeindruckend ist die Burgruine Fleckenstein. Wie die anderen Ruinen steht sie auf einem riesigen Felsen, in den Kammern und Treppen gehauen wurden, um bis ganz nach oben zu gelangen. Touristisch wird die Ruine Fleckenstein gut vermarktet etwa mit einer Rätseltour, mit Köhlererlebnis, einer Walderlebnisausstellung sowie einem Souvenirladen.
Alle Ruinen sind sicher zugänglich gemacht, steile Treppen führen immer bis zu einer Aussichtsplattform mit wunderbaren Ausblicken auf die bewaldete, wenig zersiedelte Landschaft.
Am 3.10. wurde bei Ludwigswinkel der über 1 km lange Buntsandsteinfelsen „Altes Schloss“ umwandert. Passend zum Datum, dem Tag der Deutschen Einheit, endete dieser Wandertag auf dem „Helmut-Kohl-Chemin“.
Während sich das Gros am Abreisetag auf den Heimweg machte, gab es eine kleine Gruppe, die entgegengesetzt von Bad Ems noch einen Ausflug unternahm. In Wingen-sur-Moder wurde das neue Musée Lalique besichtigt. René Lalique (1869 1945) franz. Goldschmied und Glaskünstler, wurde hier eine große Ausstellung gewidmet. Er schuf Schmuckstücke im Jugendstil, Vasen, Beleuchtungskörper und Parfumflakons.
Der daran anschließende Nachmittagsspaziergang belohnte die wenigen Teilnehmer noch mit dem Fund mehrerer Steinpilze, die dann in Bad Ems verarbeitet wurden.



Rückblick auf die Wanderung.am Sonntag dem, 27. September 2015 an der Stahlbergschleife




Am 27. September führte die Wanderung des Taunusklubs in ein Weinbaugebiet. Mit der Bahn ging es nach Bacharach dem Start- und Zielpunkt. Die zwei Gruppen  wanderten bei herrlichem Frühherbstwetter rundum Bacharach mit unterschiedlicher Strecklänge. Die B-Gruppe bewältigte die original Stahlbergschleife, einen Premiumwanderweg, der sie an verschiedene Highlights führte. Zu erwähnen ist beispielsweise die Burg Stahleck, die Wernerkapelle und zuletzt noch die Ruine Stahlberg, die zur Mittagsrast einlud und der Strecke ihren Namen gab. Von dort hatten die Wanderer eine wunderschöne Aussicht auf den Weinbauort Steeg und einen Teil der zurückgelegten Strecke. Der weitere Weg führte sie auf die Rheinhöhen zum Heineblick. Hier genossen sie den Ausblick ins sonnige Rheintal. Steile Treppen führten die Wanderer nach Bacharach zurück, wo die Schlussrast stattfand. Nach einer kurzen Stärkung erkundeten einige Wanderer Bacharach bzw. labten sich am kühlen Wein. Eine gelungene Wanderung klang mit der Bahnfahrt nach Bad Ems aus.